Ritual beim Saunagang

Ein Saunabesuch ist weit mehr als nur Schwitzen in einem heißen Raum – er ist ein Ritual, das Körper und Geist in Einklang bringt. In vielen Kulturen hat die Sauna eine tief verwurzelte Tradition und wird mit einzigartigen Bräuchen und Anwendungen verbunden. Weltweit unterscheiden sich die Rituale, Gewohnheiten und Bedeutungen rund um das Saunieren – doch eines haben sie gemeinsam: das Streben nach Gesundheit, Reinigung und innerer Ruhe.

In diesem Beitrag möchten wir Sie mitnehmen auf eine Reise durch verschiedene Länder und zeigen Ihnen, wie vielseitig das Thema Sauna und Dampfbad weltweit gelebt wird.


1. Finnland – die Wiege der Sauna

In Finnland ist die Sauna ein fester Bestandteil des Alltags und nahezu heilig. Mit über 3 Millionen Saunen auf rund 5,5 Millionen Einwohner ist sie überall präsent – im Privathaushalt, im Ferienhaus, in Hotels und sogar in Firmengebäuden. Ein traditionelles finnisches Sauna-Ritual besteht aus mehreren Saunagängen, dazwischen Ruhepausen an der frischen Luft oder in einem kalten See.

Typisch ist der „Löyly“, der Aufguss auf die heißen Steine, der einen dichten Dampf erzeugt. Zudem wird in Finnland gerne der „Vihta“ oder „Vasta“ verwendet – ein Bündel aus frischen Birkenzweigen, mit dem der Körper leicht abgeschlagen wird, um die Durchblutung zu fördern.


2. Russland – das Banja-Erlebnis

Die russische Banja ist dem finnischen Vorbild ähnlich, unterscheidet sich jedoch in einigen Aspekten. Auch hier wird mit heißen Steinen und Wasserdampf gearbeitet, doch das Ritual ist geselliger und ausgiebiger. In der Banja trifft man sich mit Freunden oder Familie, trinkt Tee oder auch mal ein Glas Kwas (ein traditionelles, leicht alkoholisches Getränk aus fermentiertem Brot).

Das Schlagen mit einem Wenik (ein Bündel aus Eichen- oder Birkenzweigen) gehört auch hier dazu. Nach dem Saunagang wird oft in kaltem Wasser gebadet – sei es in einem Tauchbecken oder durch das Einrollen in Schnee. Die Banja gilt in Russland nicht nur als Ort der Reinigung, sondern auch als Treffpunkt für intensive Gespräche und Geselligkeit.


3. Türkei – das orientalische Hamam – Ritual

Das türkische Hamam, auch „türkisches Bad“ genannt, ist eine jahrhundertealte Badekultur mit Wurzeln in der römischen und byzantinischen Zeit. Anders als in der klassischen Sauna herrscht im Hamam nicht trockene, sondern feuchte Hitze. Das Ritual beginnt mit einem Aufenthalt in einem warmen Raum, gefolgt von gründlicher Reinigung, Dampfbad und oft einer ausgiebigen Seifenschaummassage.

Im Mittelpunkt steht nicht nur die körperliche Reinigung, sondern auch eine tiefgehende Entspannung. Die besondere Architektur – mit Marmorbänken, einem zentralen Nabelstein (Göbek Taşı) und warmem Wasser aus Messingbecken – macht das Hamam zu einem sinnlichen Erlebnis.


4. Japan – heißes Wasser als Ritual

Zwar ist Japan eher für seine Onsen (natürliche Thermalquellen) bekannt als für klassische Saunen, doch auch dort gehört das Baden zu einem tief verankerten Ritual. Die japanische Badekultur legt großen Wert auf Reinheit, Ruhe und Achtsamkeit. Bevor man in ein Onsen steigt, wird der Körper gründlich gewaschen – erst dann folgt das Eintauchen in das heiße, mineralhaltige Wasser.

In Japan ist das heiße Bad ein Moment der Stille und Selbstreflexion. In modernen japanischen Spas findet man inzwischen auch Saunen, oft als Teil größerer Badeanlagen (Sentō), die westliche und östliche Traditionen miteinander verbinden.


5. Schweden – die Bastu-Kultur

In Schweden nennt man die Sauna Bastu, und sie ist dem finnischen Modell sehr ähnlich. Auch hier ist die Bastu tief im Alltag verankert – ob im Ferienhaus am See oder als Teil moderner Wellnessbereiche. Aufgüsse mit ätherischen Ölen, das Abkühlen im Freien und das anschließende Entspannen gehören zum Standardritual.

In Schweden wird häufig in Kombination mit einem warmen Whirlpool oder einem kalten Bad in der Natur sauniert. Eine Besonderheit ist das „Bastu-Bier“ – ein kaltes Getränk, das man sich nach dem Saunagang gönnt, jedoch stets mit Bedacht, um den Kreislauf nicht zu belasten.


6. Deutschland – Aufguss mit Zeremonie als Ritual

Auch in Deutschland hat sich eine ausgeprägte Saunakultur entwickelt. Besonders beliebt sind die Aufguss-Zeremonien, bei denen eine Saunameisterin Wasser mit ätherischen Ölen auf die heißen Steine gießt und den Dampf durch gezielte Wedelbewegungen im Raum verteilt. Dabei kommen oft Musik, Lichtspiele oder Themenaufgüsse zum Einsatz – ein Erlebnis für die Sinne.

Die meisten Deutschen besuchen die Sauna nackt, und auch gemischte Saunen sind üblich – ein Unterschied zu vielen anderen Ländern. Zwischen den Saunagängen wird Wert auf Ruhe und Erholung gelegt, oft begleitet von einem Kaltbad und entspannenden Ruheräumen.


Fazit

So unterschiedlich die Sauna-Rituale weltweit auch sind – eines haben sie alle gemeinsam: Sie fördern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern schenken auch Momente der Entspannung, des Innehaltens und der Selbstfürsorge. Ob in der finnischen Wildnis, im russischen Dampfbad oder im orientalischen Hamam – die Hitze wirkt überall beruhigend, reinigend und belebend.

Wenn Sie das nächste Mal in die Sauna gehen, denken Sie vielleicht an diese weltweiten Rituale – und lassen sich von neuen Traditionen inspirieren, um Ihr eigenes Wohlfühlritual zu bereichern.

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